Danke, Herr Innensenator
Danke für die vielen Freiheiten, die Sie mir gnadenvoll (Ihro Hoheit persönlich zu verdanken) gewähren. Danke für die vielen Freiheiten, die noch nicht gesetzlich reglementiert wurden; Danke für das Recht, auf dem Bürgersteig als Fußgänger von einer Straßenecke bis zur nächsten nicht allzusehr durch die StVO reglementiert zu sein. Danke für die Freiheit an der Sicherheitskontrolle des Flughafens, mich für die Abfertigungsschlange entscheiden zu dürfen. Danke, danke, danke!
Das war kein Versprecher. Das war Überzeugung. Henkel[1] meint, was er sagt (Die Welt 24.03.2016):
Mit diesem Gedankengut wird man in Berlin Innensenator und bleibt es auch.
Herr Henkel, ich verdanke die Freiheit nicht Ihrer Gnade. [2]Weder einer Regierung, noch einer Partei und schon gar nicht Ihnen. Ich verdanke Ihnen einige Beschränkungen meiner Freiheit.
Herr Henkel meint damit ganz offensichtlich die Freiheit die wir uns selbst als Gesellschaft gewähren wollen.
Ganz offensichtlich! Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, daß „offensichtlich“ immer dann verwandt wird, wenn keiner nichts genaues nicht weiß? Ganz offensichtlich ist der Herr Innensenator ein ganz kluger Mann und ein ganz guter Politiker und wir können nun dankbar sein, daß er ganz offensichtlich unser aller Wohl und Wehe bei seinen Entscheidungen berücksichtigt.
Franz,
Sie scheinen die Kausalität zu negieren: Herr Henkel bekam das Amt des Innenministers nicht trotz sondern wegen seiner vigilanten Haltung verliehen.
J.