Wahl vom Bundes – Kanzler
Was ist wohl mit der Überschrift gemeint? Welches Kostüm wählte der Bundeskanzler?
Nein, das ist leichte Sprache. Bla-Bla leicht für Blablanten, aber für Leser kaum zu verstehen.
Klicken vergrößert.
Aus meiner Sicht besonders sinnfrei:
Der Bundes-Tag ist im Reichs-Tags-Gebäude in Berlin.
Das Haus wurde vor mehr als 100 Jahren von Paul Wallot gebaut.
Das war im Jahr 1894.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war es sehr kaputt.
Es stand nur noch eine Ruine.
Das Haus wurde ab 1961 wieder aufgebaut.
Aber es wurde nicht für die Politik genutzt. Also war dort auch kein Parlament.
Im Jahr 1991 war Bonn die Haupt-Stadt von Deutschland.
Berlin sollte aber nun wieder die Haupt-Stadt sein.
Darum brauchte der Bundes-Tag ein Gebäude in Berlin.
Baumeister Lord Norman Foster hat 1994 die Pläne für den Umbau fertig.
Nach diesen Plänen wurde das Reichs-Tags-Gebäude umgebaut.
1999 war es fertig.
Nun ist es ein modernes Parlaments-Gebäude für den Bundes-Tag.
Es hat nun eine große Glas-Kuppel.
In die große Glas-Kuppel kann man als Besucher gehen.
Dafür muss man sich beim Besucher-Dienst anmelden.
Das geht per Brief, E-Mail, Fax oder telefonisch.
Quelle: Bundes-Tag Leichte Sprache
Ich bin kein Gegner leichter Sprache. Ganz im Gegenteil. Aber muß man Sprache so vergewaltigen? Ist es nicht der Inhalt, der angepaßt werden muß?
Anlaß für meinen Besuch auf den Seiten des Bundestages war der Bericht aus dem NSA-Untersuchungsausschuß. Ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) hat heute dem 1. Untersuchungsausschuss (NSA) erneut die Vorgänge geschildert, die im Spätsommer 2013 zu der Entdeckung führten, dass die amerikanische National Security Agency (NSA) in der gemeinsam betriebenen Abhöranlage in Bad Aibling politisch fragwürdige Suchmerkmale eingespeist hatte.
Möchte das jemand in leichte Sprache übersetzen?
Im Laufe der Untersuchung kamen dann annähernd 40.000 NSA-Selektoren zutage, die zur Ausspähung von Zielen in befreundeten Ländern und Mitgliedsstaaten der Europäischen Union geeignet waren. Festgestellt wurde auch, dass der Bestand zu einem Prozent Selektoren umfasste, die für den BND technisch unlesbar waren. Dies sei bei keiner der vorherigen Routineüberprüfungen aufgefallen.
Quelle: hib Nr. 673, Do., 17. Dezember 2015, 15.52 Uhr
Das Thema ist spannend. Wer mehr wissen will, lese die Broschüre des Bundes-Ministeriums für Arbeit und Soziales – äh, ‚tschuldigung, mir fallen nur unanständige Vereinfachungen für den Namen ein.
Broschüre, Leichte Sprache – ein Ratgeber
Jede Sekunde Arbeit, die in dieser Broschüre steckt, wäre sicherlich besser in Unterricht investiert. Oder?