Wünsche gehabt zu haben

Erster Arbeitstag nach der an Stephanus traditionell von den männlichen Familienmitgliedern gemeinsam zubereiteten Weihnachtsgans, die von allen gegessen werden muß:

Anruf eines mir lieben Kollegen, dem ich prompt zunächst „Frohe Weihnachten“ wünsche und der mir unverständig antwortet mit: „Wünsche gehabt zu haben!“

Ein Ruf aus der Berliner Diaspora: Weihnachten ist kein Zeitpunkt, sondern ein Zeitraum, der mit dem Sonntag nach Epiphanie (6. Januar) endet. Liturgisch endet er mit dem letzten Tag der Weihnachtsoktav am 01. Januar.

Und die Protestanten feiern noch länger: Glosse D-Radio

Sprachopfer

Das mußte mir ja irgendwann einmal passieren! Wenn man als Berliner mit der StA Landshut korresponiert, hat man vieles gemein, aber nicht die Sprache.

Ich schrieb:

beantrage ich,
mir erneut Akteneinsicht zu gewähren und zu gestatten, die vollständige Kopie der Ermittlungsakte an die Staatsanwaltschaft XY zum Aktenzeichen … weiterzuleiten, die unter diesem Aktenzeichen ein Ermittlungsverfahren gegen den Ermittlungsführer des hiesigen Verfahrens führt.

Es imponiert unangenehm, dass die Staatsanwaltschaft Landshut nicht auf erstes Anfordern die Ermittlungsakte an die Staatsanwaltschaft XY übersendet und für den Fall, dass die Akten derzeit nicht entbehrlich sind, nicht Duplo-Akten an die Staatsanwaltschaft übermittelt.

Prompt wird mir mitgeteilt, daß mittlerweile die Hilfsakten an die StA XY übersandt wurden. Dem entnehme ich messerscharf, daß keiner meiner beiden Anträge beschieden wurde und schrieb:

sind meine Anträge vom 29.08.2011 damit nicht beschieden. Ich beantrage, mir unverzüglich Akteneinsicht zu gewähren und zu gestatten, die noch zu erstellenden Kopien an die Staatsanwaltschaft XY weiterzuleiten.

Antwort:

Es wird mitgeteilt, dass die Hilfsakten gerade an die StA XY versandt wurden. Sollte nach Rückkunft derselben immer noch Akteneinsicht erwünscht sein, wird um enstprechende Mitteilung gebeten. Eine Weiterleitung an die StA XY dürfte sich damit allerdings erübrigen.

Nachdem ich nun die Antwort auf die Dienstaufsichtsbeschwerde kenne, weiß ich, daß der Leitende in Landshut in diesem Verhalten kein dienstliches Fehlverhalten erkennen kann. Mein Antrag durfte so verstanden werden, daß mir vor allem an einer Übersendung der Akte an die StA XY gelegen sei.

Auch der Herr Leitende meint, die Anträge seien auslegungsfähig.

Ich habe daraus gelernt und hoffe, dafür nicht allzuviel Spott zu erlangen:

  1. Anträge werden numeriert!
  2. Nach Möglichkeit nur Drei-Wort-Sätze in der Reihenfolge Subjekt, Prädikat, Objekt verwenden.

Frohe Weihnachten

Schenken

Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei Dein Gewissen rein.

Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei,
Was in Dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
So daß die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.

Schenke mit Geist ohne List,
Sei eingedenk,
Daß Dein Geschenk
Du selber bist.

(Ringelnatz)

Berufskrankheit?

Gestern gegen Nachmittag ruft ein Kollege an und bittet um einen Termin, den er auch gleich für Heute ausmacht.

Anlaß: Gestern bekam er Post von der Staatsanwaltschaft in eigener Sache!

Heute bringt er mir auch gleich die Kopie des Briefes mit, den er gestern noch an die Staatsanwaltschaft abgeschickt hat. Drei kleinbedruckte Seiten Einlassung nach dem Motto: Es war nicht so, sondern so …

Äh, wie jetzt?

Es weihnachtet – Chanukka Tag 1

[singlepic id=193 w=320 h=240 float=center]

Der Weihnachtsmann war bisher fleißig und hat uns kurz vor Weihnachten Geschenke der Mandanten und Staatsanwaltschaften beschert.

Wir wünschen Ihnen ein paar müßige Stunden vor dem Fest!

Heute ist nach dem jüdischen Kalender der Chanukka-Tag 1, die Kinder erhalten Chanukka-Geld.

An Chanukka feiert man den wundersamen Sieg der Makkabäer über die syrisch-griechischen Armeen. Als das jüdische Volk den Heiligen Tempel in Jerusalem zurückeroberte, fanden sie ein kleines Gefäß mit gerade mal genug Öl, um die Menorah einen Tag lang zu entzünden. Wundersamer Weise brannte das Öl ganze acht Tage lang.

Um diesem Wunder zu gedenken, entzünden Juden weltweit (oder würden es gerne) die acht Tage von Chanukka hindurch die Menorah (Chanukkia – acht Leuchter) und stellen sie an den Eingang oder ins Fenster, damit Vorübergehende Anteil am Licht der Menorah haben können.

[singlepic id=195 w=320 h=240 float=center]

Frohes Chanukka!